Ab Mitte Dezember bis in den Januar hinein hört man ein Wort immer wieder: „Jahresplanung“. Die einen schwören drauf, die anderen rennen schreiend weg. Für die einen ist es die perfekte Art das Jahr zu strukturieren, die anderen fühlen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt.
Ich für meinen Teil habe den Effekt einer Jahresplanung lange unterschätzt, da ich dachte es geht primär um Umsatzplanung und die Koordination von verschiedenen hochpreisigen Angeboten. Ich nahm an, dass ich erst X Jahre im Business sein müsste, damit sich eine Jahresplanung für mich lohnt. Auch sorgte ich mich, dass eine zu enge Planung mir meine Spontanität und Flexibilität nehmen könnte.
Heute weiß ich, dass beide Gedanken unbegründet waren, denn ich sehe mittlerweile unglaublich viele Gründe, warum eine Jahresplanung dir und deinem Business gut tun wird. Meine Top 3 präsentiere ich dir heute:

1. Mehr Klarheit für dein neues Businessjahr durch Reflexion
Bevor du in die Zukunft schaust, lohnt sich der Blick zurück. Dein vergangenes Geschäftsjahr birgt einen Schatz an Erfahrungen, den du unbedingt ausgraben solltest.
Durch unsere schnelllebige Welt, rauscht das Leben wie ein ICE an uns vorbei. Es geht von einem Termin in den nächsten Zoom-Call, schnell noch eine Whatsapp-Nachricht beantworten, bevor die Mastermind startet, usw.
Innehalten zum Reflektieren ist ein Geschenk, das du dir selber überreichen kannst, denn es wird dir helfen mehr Klarheit über deine Arbeit zu bekommen.
Was kannst du also tun?
- Block dir 2 Stunden im Kalender
- Stell dein Handy und andere Ablenkungen aus
- Betrachte das vergangene Jahr vor deinem inneren Auge
- Stell dir folgende Fragen:
- Was hat dir Spaß gemacht?
- Auf was bist du stolz? (Klopf dir jetzt selber mal auf die Schultern! Das hast du toll gemacht!)
- Wofür bist du dankbar?
- Was hat dich mehr Kraft gekostet als erwartet?
- Mit was hattest du Schwierigkeiten?
- Was möchtest du weniger/mehr machen?
- Hör einfach in dich hinein und schreibe auf, was dir in den Sinn kommt
Nach dieser Übung habe ich festgestellt, dass die Dinge für die ich dankbar bin und die mir Spaß gemacht haben, nahezu deckungsgleich mit meinem „Warum“ waren. Für mich ein weiterer Grund zur Freude. Wie ist das bei dir?

2. Mehr Fokus durch Einplanen deiner Erkenntnisse
Nach dem Blick zurück, kannst du nun deine gewonnenen Erkenntnisse für deine Zielentwicklung nutzen und so fokussierter planen.
Führe dir nochmals deine IST-Situation vor Augen und leite dir dein SOLL – also deine Ziele – ab. Diese können deinen Umsatz, dein Marketing, deine Produkte, deine Weiterbildungen, etc. betreffen. Überlege dir zudem, wie du dein gestecktes Ziel erreichen kannst.
Beispiel 1:
Ziel: Newsletter-Abonnenten steigern
IST: 200 Adressen
SOLL: 1000 Adressen
Handlungsmöglichkeiten: „Freebie“, kostenloses Webinar, Gastauftritte Podcast, häufigere Platzierung des Angebots auf Social Media, etc.
Beispiel 2:
Ziel: Umsatz steigern
IST: 30.000
SOLL: 50.000
Handlungsmöglichkeiten: höherpreisiges 1:1 Coaching, Entwicklung Gruppencoaching, klarere Kommunikation deines Angebotes, Preissteigerung, etc.
Fällt dir als vor Ideen sprudelnde Bewegerin bei deiner Planung auf, dass deine To Do Liste zu lang für dich alleine ist, kannst du folgendes tun:
- Priorisiere deine Ziele
- Such dir Unterstützung
- Sei gnädig mit dir und lass Weisheit walten, wo deine Energie am besten investiert ist
3. Mehr Messbarkeit durch gezielte Planung
Stehen deine Ziele fest, kannst du nun beginnen dein Jahr aufzuplanen.
Wenn ich an mein vergangenes Jahr denke, sehe ich relativ deutlich, dass mein Geschäftsjahr Wellen unterlag. Das wohlbekannte Sommerloch und die Black Friday-Zeit sind zwei wesentliche Merkmale. War das auch bei dir im letzten Jahr so? Markiere dir die high impact und low impact Phasen in deinem Kalender.
Was folgt als nächstes?
- Starte mit den schönen Dingen im Leben und trage deinen Urlaub, Geburtstage, Businessgeburtstag und Ähnliches zu aller erst in deinen Kalender
- Plane danach deine Angebote und Launches zu sinnvollen Zeiten ein
- Nutze ruhigere Phasen in deinem Business für Urlaub, Weiterbildungen und anderen Investitionen in dein Business
Es ist nicht nötig alles sofort im Detail zu planen. Der Jahresplan soll dir einen Überblick verschaffen, damit du sinnvolle Launchtermine wählst, dich nicht verzettelst und du visualisieren kannst, was wann dran ist. In einer Quartalsplanung könntest du weiter ins Detail gehen und dort kleinschrittigere ToDos auflisten.
Du wirst sehen, nach einer Jahresplanung kommt dir das Jahr ganz kurz und übersichtlich vor.
Setze dir zudem Checkpoints, um deine Planung auch zu prüfen und ggf. anzupassen. Insbesondere, wenn du etwas Neues ausprobierst, fehlen oft Erfahrungswerte. Es ist daher völlig ok und normal, Zeitpläne anzupassen. Mal ganz davon abzusehen, dass das Leben ja auch noch Überraschungen für uns bereithält die wir nicht immer absehen konnten.
Eine Jahresplanung ist eine Unterstützung für dich und dein Business. Niemals solltest du den Plan des Plans wegen erfüllen und dich dabei verausgaben!
Anne Felgner
Wusstest du eigentlich, dass eine Jahresplanung dir ebenfalls hilft deinen Content zielgerichteter zu planen?
Hast du jetzt Lust bekommen deine Jahresplanung zu machen?
Du kannst immer einen Plan machen, auch wenn du diesen Blogpost erst im Juli liest, dann gibt’s halt einen Halb-Jahresplan. Alternativ nimmst du deinen Business-Geburtstag anstatt des Jahreswechsels als Starttermin.
Du bist noch kein Jahr selbstständig oder fängst gerade erst an?
Dann empfehle ich dir nach jedem Projekt die Reflektionsübung aus Punkt 1 durchzuführen und deine Erfahrungswerte zu sammeln.
Möchtest du lieber gemeinsam planen? Dann klick auf den Button.